Projekt 3 – Burden of Disease

Kurzbeschreibung

Hauptziel des Projektes ‘Burden of Disease’ war die Erhebung des Bedarfs an Gesundheitsdienstleistungen der Österreichischen Bevölkerung, anhand der vorliegenden Krankheitslast – heute und, mittels Prognosen, auch in Zukunft. Um dieses hochgesteckte Ziel zu erreichen wurde das Projekt in zwei Teilgebiete unterteilt: GEPOC (Generic Population Concept) beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie Österreichs Bevölkerung mithilfe eines Computersimulationsmodells abgebildet und prognositiziert werden kann. Die dort entwickelten Konzepte wurden direkt im zweiten Subprojekt TOMAP verwendet, welches sich, auf GEPOC aufbauend, mit der Frage beschäftigte, wie die aktuelle und zufkünftige Krankheitslast in Österreich valide berechnet werden kann. Mithilfe dieser beiden Konzepte war es schlussendlich möglich sinnvollen Decision Support im Bezug auf Planung im Gesundheitssystem durchzuführen. Demnach baut Projekt 5 ‚Intervention and Planning‘ direkt auf Projekt 3 auf.

Erreichte Ziele

Die Ziele des Projektes können in folgenden Unterpunkten charakterisiert werden.

  • Entwicklung eines dynamischen Computersimulationsmodells zur validen vorhersage der Struktur der Population Österreichs
    Da das hier geplante Modell nicht nur die Grundlage für alle weiteren Subprojekte darstellt, sondern auch noch essenzieller Baustein für Projekt 5 ‚Burden of Disease‘ ist, war es de facto unmöglich a priori zu entscheiden, welches Modellbildungskonzept am besten für das Modell geeignet ist. Aus diesem Grund wurde nicht nur ein, sondern ein ganzes Set an unterschiedlichen Populationsmodellen entwickelt, die ausgiebig getestet, miteinander vergleichen und schlussendlich in einem großen Handbuch zusammengefasst wurden – dem ‚Generic Population Concept‘ (GEPOC).

  • Entwicklung eines prognositischen Simulationsmodells für die Vorhersage der Morbiditätslage in Österreich
    Mithilfe dieses Modells können, aufbauend auf GEPOC, die Verteilung von Österreichern die an einer bestimmten Chronischen oder Infektionserkrankung leiden laufend analysiert und vorhergesagt werden - ‚Tools for Morbidity Analysis& Prognosis‘ (TOMAP). Insbesondere das Auftreten von Comorbiditäten (d.h. gleichzeitiges Auftreten von unterschiedlichen Krankheiten) stellte hierbei eine große Herausforderung dar.

  • Ausgiebige Tests der entwickelten Tools.
    Um die Tools auf ihre Richtigkeit zu testen (d.h. zu validieren) wurden ausgiebige Tests mit realen Anwendungsfällen durchgeführt. Hierfür konnten Testfälle aus den Anwendungsprojekten gewonnen werden.

Methoden

Generell wurden im Projekt 6 entwickelte Methoden eingesetzt um die Simulationsmodelle für GEPOC und TOMAP zu entwickeln. Konkret wurden unterschiedliche Modellierungszugänge wie Agentenbasierte Modellierung, Ereignisorientierte Modellierung und System Dynamics eingesetzt, um unterschiedliche Bevölkerungsmodell-Konzepte zu erstellen. Zwei dieser Zugänge wurden schlussendlich Implementiert, voll parametrisiert und validiert. Weitere konzeptionelle Entwicklungen führten danach auf die Modellierung von Krankheiten. Hierbei standen zwei Ansätze im Vordergrund: Abbilden der aktuellen Krankheitslast in Österreich und die Vorhersage zukünftiger Trends. Erneut wurden zwei unterschiedliche Ansätze umgesetzt. Zum einen wurde mithilfe von sogenannter Panelanalysis, bei der Datensätze von fiktiven statistischen Personen über einen Zeitverlauf verfolgt und visualisiert. Der zweite Ansatz wurde mithilfe von dynamischer Modellbildung realisiert.

Erzielte Ergebnisse

Die Entwicklungen des Projektes tagen dazu bei, dass die Krankheitslast der Bevölkerung genauer und effektiver erhoben werden kann und somit Entscheidungsträger besser informiert sind. Auf Basis dieser Informationen können diese Entscheidungen über Planungsaspekte in der Versorgung und Interventionen deutlich präziser treffen.