Cut-Off-Punkt

ATC-ICD ist ein mehrstufiges Verfahren, dass auf der Berechnung von Zuordnungswahrscheinlichkeiten von Diagnosen (ICD) zu Arzneimitteln (ATC) beruht und letztlich für jede Person anhand der von ihr bezogenen Arzneimittel die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen der zu untersuchenden Erkrankung ermittelt. Diese Wahrscheinlichkeit nimmt für jedes Individuum einen Wert zwischen 0 und 100 Prozent an.

Für die Berechnung der Prävalenz muss nun festgelegt werden, ab welcher Wahrscheinlichkeit, also mit welchem Maß der Sicherheit, eine Person erkrankt sein muss, damit sie in der Prävalenzschätzung als krank klassifiziert wird – es muss der sogenannte Cut-Off-Punkt (Schwellenwert) bestimmt werden.

So fließen z.B. bei einem Cut-Off-Wert von 0,75 nur jene Personen als Kranke in die Prävalenzschätzung ein, bei denen zumindest eine 75%ige Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie an der zu untersuchenden Erkrankung leiden. Um zu erheben, inwieweit sich die Anzahl der Betroffen bei Erhöhung des Cut-Off-Punkts verändert, wurde dieser in den Auswertungen von 75% ausgehend, schrittweise um 5% erhöht. Diese Ergebnisse sind im Balkendiagramm (Bundesländer, Cut-Off-Punkte) gesondert dargestellt.

Berechnung der Erkrankungswahrscheinlichkeit je Person über das gesamte Jahr 2007:

Der Cut-Off-Punkt ist pro Person zu jeder einzelnen Diagnose in einem Quartal angegeben. Da die Ergebnisse aggregiert dargestellt werden (Altersklassen, ICD-9-Kapitel, gesamtes Jahr 2007) müssen die Zuordnungswahrscheinlichkeiten ebenfalls aggregiert werden. Zuerst wird die Wahrscheinlichkeit pJahr einer Person berechnet, in einem Jahr die entsprechende Diagnose zu haben, mittels:

Danach wird die Wahrscheinlichkeit auf das Kapitel mittels

hochgerechnet für alle ICD-9-Diagnosen in dem jeweiligen Kapitel. Für diese hochgerechnete Wahrscheinlichkeit wird geprüft ob sie über dem Cut-Off-Punkt liegt.