Neue Studie für Salzburg und Oberösterreich kommt zu ähnlichem Ergebnis wie Vorgängerstudie: Zusätzliche Tests, in Kombination mit einem guten TTI-Programm, reduzieren die Ausbreitung von COVID-19 deutlich.
Anfang Oktober 2021 wurde eine Studie durchgeführt, um COVID-19 Teststrategien (TTI, Testen-Tracen-Isolieren) mit anderen Maßnahmen zu vergleichen. Diese gemeinsame Studie von DEXHELPP, der dwh GmbH und TU Wien wurde unter anderem von uns als News veröffentlicht (4.10.2021). Sie belegte, dass eine gute TTI-Strategie mit einer großen Anzahl zusätzlicher Tests die effektive Reproduktionszahl (Reff) deutlich reduziert. Mit der Reproduktionszahl wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit gemessen.
Der Effekt war gleichzusetzen mit Maßnahmen wie der Beschränkungen der Reisefreiheit (“Border restrictions”), Einschränkungen der individuellen Bewegungsfreiheit (“Individual movement restrictions”) oder dem Verbot von Großveranstaltungen (“Mass gathering cancellation”).
Die damalige Studie mit dem Titel “Epidemiologischer Impact des Test-Isolate Regimes im Hinblick auf Verdachts- und Screeningtests” wurden nun für die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich erneut durchgeführt. Im Vergleich zur Vorgängerstudie, die den epidemiologischen Wert von PCR Test Screenings evaluierte, analysiert die Neuauswertung stattdessen randomisiert durchgeführte Screening Tests mit niedrigerer Sensitivität, wie beispielsweise Rapid Antigen Tests (RAT).
Die neue Studie kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass eine gute TTI-Umsetzung in Kombination mit deutlich erhöhter Testanzahl das Fallgeschehen stark einbremsen kann. Dabei ist jedoch wichtig, dass die Sensitivität der Test berücksichtigt wird. In der Studie wurde diese mit 30% respektive 50% angenommen. Deutlich zeigte sich, dass bei schlechterer Sensitivität eine höhere Frequenz/Testanzahl notwendig ist.
Konkret konnte in der Studie Reff mit 60.000 zusätzlicher Tests pro Tag in Salzburg, bzw. 200.000 in Oberösterreich um 22% bis 34% reduziert werden (bei gutem TTI)!
Um zu überprüfen ob die angenommenen Detection Rates (oder Sensitivität) mit Antigen Tests erreicht werden können, ist für die nächste Zeit eine Realstudie in den Bundesländern geplant, um Antigen und PCR Tests zu vergleichen.
Genauso wie die Basisstudie bewertet die neue Studie ausschließlich die epidemiologischen Auswirkungen der Screeningstrategie auf die Epidemie, nicht jedoch die Aussagekraft individueller Tests. Beispielsweise zum Abklären des eigenen Gesundheitsstatus oder als persönliche Sicherheitsmaßnahme für Treffen ist PCR-Tests immer der Vorzug gegenüber RATs zu geben. Generell sollten PCR-Tests, aufgrund ihres viel genaueren Ergebnisses, wann und wo immer möglich (z.B. Schultestungen) anstatt von RATs eingesetzt werden. Die in der Studie berücksichtigten Tests sind entsprechend als ergänzende Maßnahme zusätzlich zum aktuellen Testgeschehen zu interpretieren. Mangels plausibler Hypothesen berücksichtigt die Studie auch keinerlei Annahmen zur
Die Studie bewertet auch nicht die Aussagekraft individueller Tests. In dieser Hinsicht (Abklären des eigenen Gesundheitsstatus) ist PCR-Tests immer der Vorzug zu geben gegenüber RATs. Generell sollten PCR-Tests, aufgrund ihres viel genaueren Ergebnisses, wann und wo immer möglich (z.B. Schultestungen) anstatt von RATs eingesetzt werden.
Die Studie, sowie die Vorgängerstudie können sie hier als PDF herunterladen: