Um den aktuellen Stand der Durchimpfung der Bevölkerung hinsichtlich gefährlicher Infektionskrankheiten zu monitoren, führt das Gesundheitsministerium gemeinsam mit DEXHELPP und TU Wien regelmäßig modellbasierte Evaluierungen durch. Dieses Update wird vom DEXHELPP Partner TU Wien gemacht und umfasst inzwischen neben der Erhebung der Raten für die Masern- und Polioimpfung auch jene für die HPV-Impfung.Die modellbasierte Evaluierung ist notwendig, da keine „Vollerhebung“ der Impfstatus durchgeführt wird.
Im Zuge der gerade stattfindenden europäischen Impfwoche (23.-29.4.2023) wurden die Ergebnisse des diesjährigen Updates vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz veröffentlicht. Die offiziellen Berichte für die Evaluierung der Masern-, Polio- und HPV-Impfung können auf der Seite des Minsteriums heruntergeladen werden.
Für die Evaluierung der Durchimpfungsraten wurde ein agentenbasiertes Simulationsmodell entwickelt auf Basis von GEPOC entwickelt, das die österreichische Bevölkerung auf Einzelpersonenbasis abbildet. So können unterschiedliche Verhaltensweisen und Eigenschaften modelliert werden und unterschiedliche Aspekte in die Berechnungen mit einfließen. Für die Analyse wurden dann sämtliche, vorhandenen impfrelevanten Daten aus Österreich vereint und ins Modell eingepflegt. Das Modell wird nach einmaliger Entwicklung laufend wiederverwendet und minimiert so den notwendigen Aufwand der Analyse.
Bei der Analyse zeigte sich unter anderem, dass während der Corona-Pandemie bei Masern und Polio Impflücken entstanden sind, welche nun dringen geschlossen werden sollten, um das Risiko von Ausbrüchen, wie sie zuletzt in der Steiermark aufgetreten sind zu reduzieren.. Die HPV-Impfung, die sowohl für Burschen als auch Mädchen ab 9 Jahren empfohlen ist, kommt bei Kindern über beide Geschlechter ausgewertet auf eine Durchimpfungsraten von nur 56 Prozent für die erste und ca.53 Prozent die zweite Impfung. Da in Österreich nicht genügend Informationen zur Geschlechterverteilung bei den Geimpften vorliegt, kann man aktuell nicht sagen, wie nah Österreich dem WHO-Ziel ist. Dieses ist nur für 14-jährigen Frauen definiert, ist aber hierfür mit einer 90%-Durchimpfungsrate angesetzt.
Für weitere Details der aktuellen Studien siehe: