Die Identifikation und Analyse von behandlungsintensiven Populationen bzw. Hochnutzern bildet für die Sozialversicherung ein Thema von großem Interesse. Die Identifikation (und ggf. Prädiktion) von Hochnutzern liefert einen Ausgangspunkt für einen aktiven individuellen Versorgungsansatz zur Erfassung und Priorisierung von gefährdeten Versicherten (vom Determinanten- zum Interventionsansatz). Unabhängig von einer kostenseitigen Betrachtung soll ein Blick auf die behandlungsintensiven Populationen die Versorgung in den Vordergrund stellen und kann dazu genutzt werden, spezifische Interventionen für die identifizierten Populationen zu entwickeln und somit zu besseren Gesundheitsoutcomes in dieser Bevölkerungsgruppe beitragen.
Es wird auf die bereits erarbeiteten Methoden zur Bestimmung der behandlungsintensiven Populationen zurückgegriffen¹, wonach eine Identifikation von Hochnutzern nach einer überproportional hohen Inanspruchnahme hinsichtlich der Anzahl an Leistungen sowie der Anzahl an Kontakten im niedergelassenen Bereich und Aufenthaltstagen im Krankenhaus in mindestens zwei von diesen drei Ausprägungen erfolgt. Die Identifikation des Status Hochnutzer ist pro Kalenderjahr.
Um eine möglichst lange Zeitreihe zur Verfügung zu haben werden wird eine Längsschnitt-Betrachtungsweise für die Jahre 2006 bis 2011 gewählt.
Zur primären Untergliederung könnten Hochnutzer nach ihrer Ausprägungsform unterschieden werden, je nachdem, ob sie nur in einem Jahr als Hochnutzer klassifiziert waren oder in mehreren oder gar durchgehend über den gesamten Beobachtungszeitraum.
Durch die Fragestellungen ergeben sich einerseits Längsschnittanalysen bei der Betrachtung einer Person über die Zeit. Andererseits können Analysen durch den Vergleich der Hochnutzer mit Nicht-Hochnutzern, sowie ein Abgleich der Hochnutzer-Subgruppen untereinander über die Zeit herangezogen werden.