Das Kindes- und Jugendalter ist eine vergleichsweise gesunde Lebensphase, die stark durch die darin liegenden Entwicklungsaufgaben und Sozialisationsschritte geprägt ist. Neuere Daten zeigen eine Verschiebung der Morbidität im Kinder- und Jugendalter, die auf eine Zunahme chronischer und psychosozialer/ psychosomatischer Erkrankungen hindeuten. Diese Veränderung wird häufig mit dem Begriff „neue Morbidität“ umschrieben. Wie auch im Erwachsenenalter finden sich in der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen starke Unterschiede nach dem jeweiligen Sozialstatus, nach Geschlecht und Migrationshintergrund (RKI 2008, 2010).
Erforschung von 2 Krankheitsfeldern mit jeweils 2 ICD-10-Kapiteln für die Alterskohorte 0-16 Jahren. Dabei stellen zum einen die ICD-Kategorien Neurologische/motorische/psychiatrische Entwicklungsstörungen (ICD-10 F+G) als auch die Unfälle (ICD-10 S-T) die beiden Hauptansatzpunkte dar.
Eine Abrechnungsdatenbasierte Erhebung der Epidemiologie in Österreich und eine Erfassung der zeitlichen Entwicklung von Krankenhausfällen im Zeitverlauf stellen das primäre Deliverable dar. Durch die Datenanalyse soll darüber hinaus eine Potentialanalyse für die weitere Datenankopplung an die GAP-DRG Daten erfolgen. Interesse besteht auch in der Analyse des Potentials bei einer Verknüpfung mit Pflegegeldbezug bzw. Frühgeburtsidentifikation.
Basierend auf Arbeiten zu GEPOC und im Bereich der Allgemeinmedizin wird zunächst die Betrachtungspopulation, die Verfolgungszeitspannen und weitere Rahmenbedingungen definiert. Anschließend wird zunächst (I) die Analyse der Epidemiologie durch Analyse der Fallzahlen an Hand der MBDS Daten für die Kalenderjahre 2001 – 2011 durchgeführt. Hierbei wird neben Alter und Geschlecht auch auf die Regionalität eingegangen und für Entscheider graphisch aufbereitet. (II) stellt eine Erweiterung der Fragestellung auf die Versorgung einzelner Personen im Zeitverlauf dar und wird nun im GAPDRG Datensatz auf dem Forschungsserver von Dexhelpp bearbeitet. Neben den Krankenanstaltenaufenthalten werden nun auch über ATC-ICD Matching Krankheiten identifiziert und junge Patienten in ihrer Abrechnungshistorie verfolgt. Diese Ergebnisse werden wieder in aufbereiteter Form veröffentlicht. Abschließend (III) werden noch die medizinischen Einzelleistungen (MELs) der Aufenthalte nach Bundesland und Diagnose identifiziert.